Die Vision Thomas Derales

Zum mittlerweile fünften Mal hat heute meine Kollegin Friederike Seiffert das Big Five for Life Gespräch im Forum der MyBigFive-Gruppe auf XING geführt. Nicht weil es ein kleines Jubiläum gewesen wäre (was es nach einem halben Jahr und fünf Ausgaben dennoch war), sondern weil es zum Jahresabschluss Neuigkeiten rund um die Big Five for Life zu berichten gab, hat Friedrike heute mich eingeladen. Unser Gespräch hatte folgenden Wortlaut.

17.12.2012, 10:28
Friederike Seiffert: Das Big Five for Life Gespräch Nr. 5, Zu Gast: Dr. Uwe Alschner
Guten Morgen Uwe,
sei herzlich Willkommen zum adventlichen Big Five for Life Gespräch!

Dr. Uwe Alschner, Big Five for Life™ Deutschland: Guten Morgen, Friederike,
Und guten Morgen allen Mitlesern,

sollten meine Antworten manchmal etwas verzögert kommen, liegt das daran, dass die Deutsche Bahn heute im ICE nur eine langsame Edge-Verbindung ermöglicht. Aber das soll unserem Gespräch keinen Abbruch tun!
Dir, Friederike, erst einmal herzlichen Dank für dein Engagement rund um die Big Five und Gratulation zur tollen Idee dieses XING-Gespräches, was du von Jan H. Winter übernommen hast, wenn ich mich richtig erinnere!

Friederike Seiffert: Danke für den Dank! Nun, das mit der schlechten Internetverbindung spüren wir ja gleich mächtig. Doch egal.
Laß uns gleich in die Thematik rund um die Big Five for Life einsteigen, denn wer weiß, wieviele Tunnels Du auf Deiner Zugfahrt noch vor Dir hast ;-))

Uwe, für Dich sind die Big Five for Life nicht allein Herzenswunsch, sondern auch Business. Gerade im Moment sitzt Du zum Beispiel in Sachen Big Five for Life im Zug Richtung Wien.
Was hat das Business mit Deinen persönlichen Big Five for Life zu tun?

UA: Meine berufliche Laufbahn hat mich sehr früh auf einen Weg geführt, auf dem ich viele hohe Staatslenker und Wirtschaftsführer (m/w) eng begleiten konnte/durfte. Dabei habe ich erlebt, wie unterschiedlich „Führungsqualität“ definiert wurde. Vor fast genau drei Jahren, hat mir meine Frau dann die Geschichte von Thomas Derale unter den Weihnachtsbaum gelegt. Das hat viele Frustrationen aus vergangenen Jahren aufgelöst. Heute weiss ich, dass es ein Führungsprinzip gibt, was Führungspersönlichkeiten und jene, die von ihnen „geführt“ werden, verbindet. Es ist mir ein grosses Bedürfnis, bei der Verbreitung dieses Konzeptes, dieser Art zu denken, mitzuwirken!

Friederike Seiffert: Ich reime mir jetzt einmal zusammen, dass Du aus diesem Anlass auch Big Five for Life Deutschland gegründet hast. Was ist Deine Vision für dies Unternehmen?

UA: Was du hier mit Vision bezeichnest, ist unser Zweck der Existenz: Wir helfen Menschen, Museumstage zu erleben!

Friederike Seiffert: Zurück zu den Herzenswünschen. Du hast mir einmal erzählt, dass Dein eigener Doktor-Titel Dir lange Zeit fremd war. Mit der Umsetzung Deiner Big Five hat sich das geändert. Was ist passiert?

UA: Nicht falsch verstehen. Die Promotion hat mir nichts bedeutet. Es war mir schleierhaft, weshalb ich in der Besoldungsstufe dadurch besser gestellt sein sollte als Kollgen ohne „Henkel“ (so hat mein Mentor Professor Harald Husemann den Titel bezeichnet), wenn doch die Dissertation rein gar nichts mit meiner Aufgabe zu tun hatte, für die ich besoldet wurde/werden sollte.

Im Coaching mit John kam dann heraus, das es mir wichtig ist, Menschen dabei zu helfen, „ihr Ding zu machen“, ihren „Traum“ zu entdecken oder wieder zu entdeckten. Also quasi einen pathologischen Zustand (zu leben, ohne zu wissen wofür) zu kurieren. Gewissermassen also „Traumdoktor“ zu sein. Natürlich möchte ich betonen, dass es hier nicht um medizinische Kompetenzen geht. Der Traumdoc ist auch viel mehr ein „Bild“ als ein Anspruch. Aber jetzt weiss ich, warum ich promoviert habe 😉

Friederike Seiffert: Ich habe Dich in mehreren öffentlichen Auftritten neben John P. Strelecky erlebt. Du hast seine Ausführungen übersetzt und teilweise ergänzt. Immer wenn ich Dich so sah, dachte ich: Jetzt ist Uwe ganz in seinem Element. Und um das Bild zu nehmen, das Du selber oben beschrieben hast: Hier scheinst Du mir ganz „Dein Ding zu machen“.

Was geschieht mit der Gefühlswelt von Uwe Alschner, wenn er für die Big Five for Life auf der Bühne steht?

UA: Ob Bühne, Seminarraum oder one2one-coaching: es fühlt sich einfach gut an, Menschen nahezubringen, was der Kern dieses Konzeptes ist: jeder Mensch hat Dinge, die ihn/sie tief im Herzen berühren, die er/sie tun, sehen oder erleben möchte. Niemand kann das für mich entscheiden. Nur ich selbst. Es ist ein Ansatz der Freiheit und Eigenverantwortung aus meiner Sicht nahezu optimal verbindet. Nicht im Sinne eines „anything goes“-Hedonismus, sondern in der Erkenntnis, dass Alles mit Allem zusammenhängt. Lassen wir uns nicht vorschreiben, was „man“ tun muss, um erfolgreich zu sein. Mein Erfolg ist das, was für mich wirklich zählt im Leben.
Darüber vor Publikum zu sprechen, es zu erklären und behilflich zu sein, wenn Menschen sich auf den Weg machen, fühlt sich einfach gut an.
Du hast eingangs meine Big Five for Life angesprochen. Ganz oben steht der Wunsch, meinen Kindern zu zeigen, dass es ihr Recht ist, den eigenen Weg zu gehen, aber auch, dass es Eigenverantwortlichkeit braucht.

Friederike Seiffert: Kannst Du uns ein Beispiel zu der Umsetzung Deines Wunsches gegenüber Deinen Kindern nennen?

UA: Mal sehen, ob ich verstehe, was du meinst…

Beispiel Sport. Ich kann meinen Kindern nicht vorschreiben, welche Sportart sie betreiben sollen. Wenn meine Tochter oder mein Sohn sich beim Schwimmen (mein Sport) abmelden, dann kann ich das schade finden, aber es ist ihre Entscheidung. Wenn sie sich statt dessen beim Basketball anmelden, auch. Wenn sie jedoch diese Entscheidung treffen, dann erkläre ich ihnen vorher, was es bedeutet, einen Mannschaftssport zu betreiben. Dann kann ich nicht meine Teamkollegen hängen lassen, nur weil mir grad nicht der Sinn nach Training steht.

Für die Entscheidung, ob mein Kind Abitur machen will und und welchen Fächern, ist das natürlich etwas komplexer, aber im Zweifel gilt dasselbe: wer nicht lernen will, weil es lästig ist, kann nicht zum Lernen „gezwungen“ werden. Ich muss Wege finden, die Tragweite der Entscheidung deutlich zu machen.

Friederike Seiffert: Deine Antwort gefällt mir. Bleiben wir bei Deinen Kindern. Stell Dir vor, Du würdest Deiner jüngsten Tochter erzählen, was das allerwichtigste bei der Umsetzung der Big Five for Life ist. Was würdest Du ihr erzählen?

UA: Sehr gute Frage!

Das Wichtigste ist wohl dies: Sei dir so sicher wie es irgendwie geht, wenn du dich entscheidest, einem Big Five nachzugehen. Dazu gibt es die Geschichte in der Safari des Lebens, wo der Vater von Kilali seinem Sohn helfen wollte, Medizin zu studieren. Er hat zunächst angenommen, dass er das nötige Geld für das Studium verdienen muss und daher einen (gutbezahlten) Job auf „seine Liste“ gesetzt. Tatsächlich war ihm aber der Job nicht wichtig, sondern die Ausbildung seines Kindes. Dass die auch über ein Stipendium finanzierbar war, hat er durch die Hilfe eines WER erfahren, den er nur deswegen finden konnte, weil er sich zuvor gefragt hatte „Warum ist mir dieses“ Big Five wichtig.
Frage ich mich das nicht, besteht die Gefahr, dass ich in die falsche Richtung laufe.
Zusatz: denn es hätte sein können, dass er den Job, der ihm möglich schien, zwar bekommen hätte, ohne jedoch die notwendige Menge Geld für das Studium damit zu verdienen. Die Gewissheit dessen, was wirklich zählt (für mich), ist Die Grundvoraussetzung dafür, dass mir „das Universum“ helfen kann…

Friederike Seiffert: Also, wenn ich das richtig verstanden habe. Zunächst muß ich wirklich wissen, was mein Big Five for Life ist. Wenn ich mir ganz sicher bin, dann kommt die Frage nach einem WER.
Hast Du persönlich einen WER, den Du vor Augen hast, dem Du aber noch nicht persönlich begegnet bist, genau dies aber wünschst?

UA: „Meine Wers sind ständig um mich herum“ 😉

Du meinst, ob ich mir wünsche, dass jemand mich bei einem ganz speziellen Punkt auf meiner Big Five for Life Liste unterstützt?

Da gibt es keinen Punkt, der mir besonders wichtig ist. Allerdings ist es mein Ziel, eine nachhaltige Organisation zu gründen und dafür zu arbeiten, dass ihr ZDE erfüllt wird.

Diesem Ziel bin ich insoweit nachgekommen, als ich mit einer Reihe von Kollegen aus dem Bereich der Unternehmensberatung eine Beratungsgesellschaft gegründet habe, die die Vision von Thomas Derale ganz konkret für Unternehmen greifbar und nutzbar macht. Diese Firma heisst auch „Derale Consulting„.

Wenn also hier jemand mitliest, der weiss, wo ein Unternehmen oder einer Organisation auf der Suche ist, für sich das Prinzip der Big Five for Life zu implementieren, wäre das ein WER in der jetztigen Situation.

Denn er/sie könnte helfen, dass dieses Unternehmen mit Derale Consulting in Kontakt kommt.

Friederike Seiffert: Hm, ich dachte, die Big Five for Life sind in der Regel doch besonders wichtig 😉

Kommen wir also zu „Derale Consulting“. Wir kennen Thomas Derale als eine der Hauptfiguren in John Streleckys Buch „The Big Five for Life – Was wirklich zählt im Leben“. Nun gibt es seit kurzem das „Derale Consulting“, das seinen Sitz in Hamburg und Wien hat. Das Unternehmen ist neu. Du bist einer der Firmengründer. Was ist genau Euer Anliegen? Ausschließlich das Implementieren des Big Five for Life – Konzeptes in Firmen? Oder mehr?

UA:
Ausschliesslich?

„Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus“ 😉

Wer sich in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umsieht, erkennt, dass es dringend überfällig ist, sich auf eine nachhaltige Form Geschäfte/Staaten/Mitarbeiter zu führen. In der Politik herrscht der Glaube vor, dass Wahlen gewonnen werden, wenn der Gegner Misserfolg hat. Die Arbeit ist zu einem erschreckend hohen Maß negativ ausgerichtet. Das ist nicht gut.
In der Wirtschaft wird der kurzfristige Erfolg belohnt. „Quartals-Zahlen-Irrsin“ nenne ich das, wenn es nur noch darum geht, den Börsenkurs zu frisieren, dabei Mitarbeiter, Kunden und die Gesellschaft auf der Strecke bleiben.

Die Geschichte von Thomas Derale ist nur ein nettes Buch„, höre ich immer wieder. Ich glaube das nicht. Gemeinsam mit meinen Gründungskollegen und auch mit vielen Führungskräften, die sich in diesem Forum und auf anderem Weg an uns wenden, glauben wir daran, dass es kein unlösbares Problem ist.

Daher haben wir uns auf den Weg gemacht, die Vision von Thomas Derale Realität werden zunlassen.

Hier unser Zweck der Existenz:

Wir arbeiten dafür, die Vision von Thomas Derale Realität werden zu lassen. Jeden Tag.

Big Five for Life der Derale Consulting:

Wir führen unser Unternehmen mit dem Anspruch und dem Ziel, dass es auch in 100 Jahren Kundinnen, Kunden, Mitreisenden und der Gesellschaft Nutzen stiftet.
…und wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden dabei.

Wir leben vertrauensvolle und nachhaltige Beziehungen zu unseren Kundinnen, Kunden und Mitreisenden. 
…und unterstützen sie, dasselbe zu tun.

Wir stärken und inspirieren Führungspersönlichkeiten, damit sie ihr volles Potential entwickeln können. 
…wie wir auch uns selbst darauf ausrichten.

Wir helfen Menschen, dass sie ihre Arbeit (wieder) lieben.
…indem wir tun, was wir lieben.

Wir verwirklichen mindestens ein gemeinnütziges Projekt jährlich.
…und eventuell wollen auch Sie dabei mitwirken.

Wien, 07. November 2012

Friederike Seiffert: Ich will Dir verraten, woher das „ausschließlich“ kommt ;-))

Ist es auch denkbar, daß Ihr Unternehmensgründungen begleitet? Gerade vergangene Woche wurde ich dazu befragt. Und es hieß: Das wäre doch viel einfacher…

UA: Ja sicher!

Nochmal: es ist der ZDE, die Vision von Thomas Derale Realität werden zu lassen.

Auf Seite 38 in der Taschenbuchausgabe beschreibt Thomas diese Vision, in der er die zwei Ansätze betont, die für Gründungen angwendet werden:
Die meisten Unternehmen werden (noch) so gegründet, dass eine (Erfolg versprechende) Geschäftsidee gewählt wird und der Unternehmer dann Menschen sucht, die er mit Geld und anderen Incentives dazu motivieren möchte, eine Aufgabe zu erfüllen. Ob diese Aufgabe aber mit dem zusammenhängt, was für diese Mitarbeiter wirklich zählt, interessiert den Unternehmer nicht wirklich. Oftmals hat er selbst keine tiefere Verbindung zwischen seinem ZDE und dem, was sein Unternehmen anbietet. Wie gesagt: (irgendeine) „Erfolg“ versprechende Geschäftsidee.

Dagegen ist die Idee, die Thomas Derale verkörpert, eine ganz andere:
Das, was für den Unternehmer wirklich zählt im Leben, sollte sich in dem wiederfinden, was sein Unternehmenszweck ist. Dann geht es darum, das beste GeschäftsMODELL zu finden, was dazu passt, um schliesslich für die betrieblichen Aufgaben, die dazu gehören, Menschen zu suchen, die jeweils zu ihrem Tätigkeitsfeld eine Verbindung auf der Ebene ihres persönlichen ZDE oder ihrer Big Five haben.

Wie kann man Start-Up Prozesse besser beschreiben?

Friederike Seiffert: Da wünsche ich „Derale Consulting“ bereits heute viele aufmerksame Leser und künftige Kunden. Ist das nicht grandios, wenn man gleich vom ersten Tag an sein Unternehmen nach diesem Konzept aufbaut? Ich bin gespannt, wie sich Eure Intention in die Tat umsetzt.

Lieber Uwe, wir sind – bedingt durch die etwas schwierige Internetverbindung – bereits weit über die Zeit. Seit etwas 2 1/2 Stunden führen wir jetzt das Big Five for Life Gespräch.

Eine letzte Frage an Dich und damit verbunden weiterhin eine gute Fahrt und viel Erfolg in Wien.

Wenn Du Thomas Derale treffen würdest. Was würdest Du ihn fragen?

Ich freue mich auf diese letzte Antwort und könnte mir vorstellen, daß wir irgendwann das Gespräch fortsetzen. Liebe Grüße, bis bald.

Dr. Uwe Alschner: Wenn ich Thomas Derale treffe, werde ich ihn fragen, ob er Zeit hat, ein MMB mit uns zu machen. Ein Make-Me-Better.

Und dann würde ich die Freunde, Kollegen und Mitstreiter einladen, die sich auch von dieser Idee haben inspirieren lassen und die tolle Projekte daraus entwickelt haben. Projekte wie zum Beispiel das wundervolle Vorhaben einer sehr lieben Kollegin, die sich aufgemacht hat, einen Ort der Kunst und Begegnung, der durch Krieg und Terror zu einem Ort des Schreckens gemacht werden sollte, mit Mitteln der Kunst wieder zu einem Ort der Kunst und der Begegnung zu machen. Projekte wie „Arteffekt Jamlitz“. Ich bin sicher, Thomas hätte seine Freude daran und auch einen oder zwei Hinweise.

Dir, liebe Friederike, vielen Dank für dieses Gespräch! Vielen Dank für die Zeit, die du investierst, um die Idee der Big Five for Life zum Leben zu erwecken.

Allen Mitleserinnen und Mitlesern herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit! Viel Spaß auf eurer Safari des Lebens. Denkt immer daran: die Wers sind stets in eurer Nähe. Ihr müsst nur wissen, was für euch wirklich zählt und den Mut haben, anderen davon zu erzählen.

Herzliche Grüße aus dem ICE zwischen Nürnberg und Passau!

17.12.2012, 13:17

Der Beitrag erscheint mit freundlicher Genehmigung des MyBigFive-Blogs

1 Kommentar zu „Die Vision Thomas Derales“

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